Der Gimlet: Ein Blick in die Vergangenheit
Im Jahre 1862 stellte Lauchlin Rose of Scottland den ersten Limettensirup her, der ab 1867 dann auch endlich vermarktet werden konnte. Nach kurzer Zeit war Rose´s Lime vor allem unter den Seefahrern der Navy bekannt, die aufgrund ihrer einseitigen Ernährung auf See oftmals unter den Folgen eines Vitamin-C-Mangels zu leiden hatten. Denn mit diesem haltbaren Vitamin-C-Lieferanten konnten die Matrosen verhindern, an der gefürchteten Mangelkrankheit Skorbut zu erkranken. Nicht nur der besseren Haltbarkeit wegen mixten einige Offiziere diesen erfrischend säuerlichen Limettensirup gern mit Gin. Allen voran soll es der einstige Marinearzt Sir Thomas Gimlette gewesen sein, der auf diese Idee kam und das erste Gimlet Rezept erfand. Kein Wunder also, dass der heutige Cocktail nach ihm benannt wurde und der Gimlet bis heute einer der beliebtesten Cocktails auch unter Nichtmatrosen ist.
Hochwertiger Limettensirup wie der Rose´s Lime Juice gilt bis heute ebenfalls als eine der wichtigsten Basics für erstklassige Cocktails, wenn auch heute kaum noch jemand an massivem Vitamin-C-Mangel leidet.
Gimlet Cocktail: Die klassische Variante
Das süß-säuerliche Aroma des Gimlet Cocktails ist unübertrefflich. Dabei ist der Gimlet ein Cocktail, der nur wenige Zutaten benötigt und recht einfach herzustellen ist.
Das klassische Gimlet Rezept, das bereits Schriftsteller Raymond Chandler in seinen Kriminalgeschichten rund um Privatdetektiv Philip Marlowe beschrieb, besteht eigentlich nur aus 3 Zutaten. So benötigst du für diesen Klassiker lediglich:
Rezept
• 5-6 cl Dry Gin
• 2 cl Limettensirup
• 1 Limettenscheibe und etwas Rohrzucker zum Garnieren
Wenn du magst, kannst du noch einen Eiswürfel mit ins Glas oder die Eiswürfel gleich mit in den Shaker geben. Eigentlich wird der Gimlet mit dem Rührstab gerührt und nicht geschüttelt. Denn auch durch das Rühren im Shaker oder Rührglas verbinden sich die Zutaten zu einem neu entstandenen Ganzen: Dem Gimlet Cocktail, der in einem herrlich nebligen Gelb-Grün erscheint und genauso erfrischend mundet, wie er aussieht. Fertig ist das Original!
Der richtige Gin für den Gimlet
Der Gimlet darf sein charakteristisches Limetten-Aroma durch den Gin nicht verlieren. Dieses sollte durch einen klassischen Gin eher unterstrichen und allenfalls dezent begleitet werden. Mit einem wachholderbetonten Dry Gin, der sich geschmacklich nicht zu sehr aufdrängt oder auch gern eine leichte Zitrusnote mitbringen darf, liegst du für die Zubereitung eines Gimlet Cocktails und seinen Varianten daher in jedem Fall richtig.
Wichtig: Das passende Glas
Der Gimlet ist einer der klassischen Cocktails, die meist in einer hübschen Cocktailsschale, Coupette genannt, serviert werden. Doch auch in einem Original Martiniglas macht der Gimlet eine gute Figur. Farbenfrohe Gimlet-Varianten darfst du sogar auch einmal in einem Longdrink-Glas servieren.
Apropos Glas:
Bevor du den Gimlet ins Glas gibst, solltest du dieses noch ein wenig ganz nach Cocktailart dekorieren. Mit dem Saft eines Limettenviertels befeuchtest du den Glasrand und drehst diesen anschließend in einem Teller mit Rohrzucker, so dass dieser am Glasrand haften bleibt.
Mindestens genauso wichtig wie die Wahl des Glases ist außerdem noch die Limettenscheibe, die den Glasrand ziert. Denn das Auge isst bzw. trinkt ja bekanntlich mit.
Das Equipment für die Zubereitung
• Rührglas oder Shaker zum Verrühren
• Barlöffel oder Rührstab
• Coupette (Cocktailschale) oder Martini-Glas
Mehr brauchst du nicht, um einen Original Gimlet herzustellen. Manche Dinge sind eben so erstklassig wie einfach!
Gimlet: Ein Cocktail mit vielen Gesichtern
Neben den Zutaten für das klassische Gimlet Rezept, die natürlich in keiner Cocktail- oder Hausbar fehlen dürfen, kann du auch aus weiteren kulinarischen Delikatessen einen etwas anderen Gimlet zaubern.
Wie wäre es einmal mit einem ebenfalls süß-säuerlichen Quitten-Gimlet oder einem Pumpkin-Gimlet, der in herbstlichem Rot-Orange daherkommt?
Auch ein würziger Lavendel-Gimlet oder ein zart-duftender Rosen-Gimlet können nicht nur das weibliche Geschlecht mit herrlichen Aromen verzücken.
Ein fruchtiger Orangen-Gimlet beugt dem Vitamin-C-Mangel ebenso vor wie das Original und hätte den Seefahrern von anno dazumal garantiert auch gemundet.
Es gibt also unendlich viele Möglichkeiten für dich, kreativ zu werden und den klassischen Gimlet Cocktail in eine farblich und geschmacklich gänzlich neue Variante umzuwandeln. Hier darfst du dich einmal so richtig austoben, denn bei den hauseigenen Gimlet Rezepten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Herbstlicher Pumpkin-Gimlet
Dieser orangefarbene Gimlet schmeckt nicht nur an Halloween umwerfend. Hierfür kommt neben dem Gin zwar kein Limettensirup, aber dafür Apfel- oder Quittensaft zum Einsatz, der mit 2 Esslöffeln Kürbismus aus einem Hokkaidokürbis verrührt wird. Da in diesem Gimlet Rezept die Süße des Sirups fehlt, muss noch ein wenig Zucker zugegeben werden. Aus dem restlichen Kürbis kannst du natürlich eine schmackhafte Kürbissuppe zubereiten, die optisch wunderbar zum Pumpkin-Gimlet passt.
Übrigens: Für Kinder kann dieser Gimlet auch ohne Alkohol zubereitet werden: Einfach statt Gin Apfelsaft verwenden, dann ist der Pumpkin-Gimlet auch für Schwangere und Kinder eine willkommene Abwechslung.
Lavendel-, Rosen- oder Orangen-Gimlet
Für den Lavendel-, Rosen- oder Orangen-Gimlet ersetzt du den Limettensirup durch Lavendel-, Rosen oder Orangensirup. Im Prinzip funktioniert diese Abwandlung mit jedem Sirup, was Lust auf zahlreiche Experimente in Sachen Gimlet Cocktail macht.
Weitere Gimlet-Rezepte
Ob Pfefferminze, Waldmeister, Granatapfel oder andere aromatische Kräuter und Früchte: Als Sirup im Rührglas oder Shaker mit Gin zusammen zu einem farbenfrohen Cocktail geschüttelt, schmeckt jede Gimlet-Variante einfach einzigartig. Welches Gimlet Rezept nun das Beste ist, musst du jedoch mit der Zeit für dich selbst herausfinden.