Der Needle Gin gehört zu den günstigeren Gins, die man im Supermarkt kaufen kann und teilweise sogar in Discountern wie Aldi findet. Macht das den Needle Gin zu einem No-Go für Gin-Liebhaber, oder ist der Needle Gin sogar ein Geheimtipp? Diese Fragen werden wir in diesem Testbericht beantworten. Zunächst stellen wir die Details des Needle Gin vor und geben dir anschließend einen ausführlichen Testbericht zum Geschmack des Needle Gin.
Der Needle Gin ist ein Dry Gin und kommt in einer 500ml Flasche daher. Er wird mit 40% Alkohol abgefüllt. Die Flasche wirkt wie eine Krezuung aus Monkey 47 und Hendricks Gin, da das typische Apother-Fläschchen des Monkey 47 verwendet wurde und das Ettiket von Form und Farbe an den Hendricks Gin erinnert. Natürlich hat der Needle Gin auch eigene Merkmale. Das Etikett ruft Assoziationen an Fichtennadeln hervor, was direkt auf den Charakter des Needle Gin schließen lassen soll. Denn eben diese Fichtennadeln sind eines der verwendeten Botanicals im Needle Gin. Weitere Botanicals finden sich im Bereich der Gewürze. So wurden beispielsweise Koriander, Zimt, Piment oder Ingwerwurzel verwendet. Aber auch Orangenschale und Zitronenschale finden sich unter den Botanicals.
Diese Details lassen bereits erahnen, dass man hier keinen klassischen Wacholderbetonten Gin erwarten kann.
Zunächst testen wir den Needle Gin pur, um einen Eindruck der Qualität zu bekommen. Wir sind gespannt, ob die verwendeten Botanicals gut harmonieren. Im Geruch nehmen wir zunächst viel Wacholder wahr, welcher schnell frischen Orangennoten weicht. In der Nase ist der Needle Gin unerwartet würzig, wir nehmen nur leichte Zimt und Fichtennadel Noten wahr. Im Geschmack bekommen wir einen anderen Eindruck vom Needle Gin. Zunächst gibt es einen kurzen Antritt von Zitrusnoten, die schnell von würzigen Noten abgelöst werden. Vornehmlich schmecken wir Ingwer und Koriander. Der Abgang wird dann von einer pferrigen Schärfe begleitet. Überraschenderweise schmeckt der Needle Gin jedoch kaum sprittig.
Den Needle Gin haben wir mit verschiedenen Tonic Watern probiert. Sowohl im Schweppes Dry Tonic Water, als auch im Thomas Henry Tonic Water ging der Needle Gin bei normalen Mischverhältnissen unter. Im Geruch bleibt ein leichtes Fichtenaroma. Der Geschmack wird vom Tonic Water dominiert, der Needle Gin fügt lediglich leicht würzige Aromen hinzu. Durch das Hinzufügen einer Zitronenzeste hat uns das ganze schon etwas besser gefallen.
Erhöht man das Mischverhältnis und nimmt mindestens 60% Needle Gin sieht das ganze schon etwas anders aus. Der Geschmack des Gins kommt deutlicher zur Geltung, lediglich die Schärfe wird von der Süße des Tonic Waters abgeschwächt. Solltet ihr also kein Problem mit einem erhöhten Gin Anteil in euren Gin und Tonic haben, empfehlen wir hier klar mindestens 60% Needle Gin zu verwenden.
Der Needle Gin ist sehr günstig, bietet aber dennoch untypische Geschmacksaromen. Diese gehen im Gin und Tonic leider etwas unter. Mit erhöhten Needle Gin Anteil kann man würzigen und pferrigen Aromen des Needle Gins jedoch hervorrufen und bekommt zu einem günstigen Preis einen Einblick in die nicht Wacholderbetonte Gin Welt. Der Needle Gin ist sicher kein Geheimtipp für Kenner, ist aber ein solider Einsteiger Gin.