Dry Gin

Was ist Dry Gin?

Im englischen bedeutet dry trocken. Außerdem wird es bei Spirituosen als das Gegenteil von sweet oder süß verwendet. Damit lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass beim Thema Wacholderschnaps, der Dry Gin das genaue Gegenteil vom gesüßten Old Tom Gin darstellt. Steht nun Dry Gin ausschließlich für Trockenheit? Diese Frage lässt sich mit Nein beantworten, auch wenn dies seine auffälligste Gemeinsamkeit zum London Dry Gin ist und so zu seinem prägnantesten Charakter Merkmal zählt. Da sich die beiden Produktkategorien mehr als nur die Bezeichnung dry teilen, ist es sinnvoller die beiden parallel zueinander zu betrachten. Bei beiden ist es zum Beispiel sehr wichtig, nur geringe Mengen an Zucker beizugeben. Theoretisch ist der Zuckerzusatz sogar verboten, wobei dieses Verbot eher locker befolgt wird. Darum ist es bei manchen Sorten durchaus möglich, einen geringen Zuckeranteil von 0,1 bis 0,5 Gramm pro Liter festzustellen. Außerdem gilt für beide Spirituosen, dass diese mindesten zweimal destilliert werden müssen.

Charakteristische Merkmale eines Dry Gin

In den meisten Fällen ist ein Destilled Gin, ein Gin welcher destilliert wird. Auf der anderen Seite ist nicht jedes landwirtschaftlich erzeugte Ethylalkohol Destillat automatisch ein Dry Gin. Hinzu kommt bei Dry Gin zum einen der Verzicht auf Zucker oder dessen sehr mäßigen Einsatz und zum anderen die Anreicherung des Destillats mit sogenannten Botanicals. Zu den Botanicals zählen pflanzliche Stoffe aller Art. Angefangen bei Wurzeln über Gewürze sowie Kräuter bis hin zu Blumen und Früchten. Die einzige Komponente, welche vorgeschrieben ist, ist die mit dem größten Anteil vorkommende und gleichzeitig namensgebende Wacholderbeere. Als ebenfalls bedeutungsvolle Komponente schließt sich Koriander an.

Im Gegensatz zum London Dry Gin müssen die Botanicals nicht zwingend alle gemeinsam zum Einsatz kommen. Damit wird die Aromatisierung stufenweise möglich. Zum Beispiel destillieren einige Produzenten den Wacholder separat oder unterteilen in Kräuter- und Fruchtkomponenten. Außerdem hat es sich eingebürgert, vor dem gemeinsamen Destillieren, die Botanicals mazerieren zu lassen und separat in Alkohol einzulegen. Zudem ist es dem Dry Gin gestattet, drei oder mehr Brennvorgänge zu durchlaufen sowie die Nutzung beliebig vieler oder weniger Zutaten aus aller Welt. Dies verleiht Dry Gin großen Spielraum sowohl bei Geschmack als auch Aroma und sorgt für viel Abwechslung.

Noch ein Unterschied zwischen London Dry Gin und Dry Gin ist bei letzterem die erlaubte Zugabe von naturidentischen Aromastoffen. Außerdem darf Dry Gin mit Farbstoffen versehen werden, was ihm eine ganz individuelle Faszination entwickeln lässt. Gin in aufregenden Farbtönen wie zum Beispiel pink, blau oder grün bringt Farben sowie Leben in die Bar und schafft interessante Möglichkeiten für Longdrinks und Cocktails.

Für die Zubereitung alkoholischer Mixgetränke wie dem weltberühmten Gin Tonic ist Dry Gin besonders gut geeignet. Dies trifft zwar auch auf den London Dry Gin zu, dieser wird aber auch gern pur genossen. Der Alkoholgehalt des Dry Gin muss bei mindestens 37,5 % liegen. International erfreuen sich Sorten mit einem Alkoholgehalt von mindesten 40 % großer Beliebtheit, ohne dabei das Ende der Fahnenstange zu erreichen. Denn zu entdecken gibt es auch Sorten mit erhöhter Trinkstärke deren Alkoholgehalt bis zu 60 oder 70 % beträgt. Destilliermethoden und Brennapparate sind unterschiedliche zugelassen, dazu zählen pot still und patent still.

Dry Gin – Geschmack und Aroma

Der Name ist Programm, Dry Gin begeistert mit seiner Trockenheit. Wenn überhaupt, ist nur ein winziger Hauch an Süße festzustellen. Abhängig von den verwendeten Botanicals und der Genauigkeit beim destillieren entfaltet Dry Gin ein würziges, fruchtiges, feinherbes, herbales oder blumiges Aroma. Dabei erscheint er manchmal eher kräftiger und würziger als fein. Die vorherrschende Aromatik im Gin ist aber in jedem Fall die des Wacholders.

Dem ausgewählten Produkt entsprechend kann Dry Gin pur, als Gin Tonic oder in raffinierten Mischgetränken genossen werden. Wie so oft gilt auch bei Gin, die Markenprodukte renommierter Hersteller sind erste Wahl in Sachen Qualität und Güte.

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