Gin ist ein Wacholderschnaps - das ist allgemein bekannt. Dass Gin jedoch in einer Verordnung des Europäischen Parlaments und Rates in weitere Kategorien unterteilt wird, denen man beim Kauf immer wieder begegnet, ist hingegen weniger verbreitet. Keine Sorge, du brauchst die etwa 54 Seiten lange Verordnung nicht lesen, um die Details zu verstehen. Gin macht hier ohnehin nur einen kleinen aus. Die wesentlichen Unterschiede der Gin Sorten listen wir dir hier übersichtlich auf. Eine Zusammenfassung findest du aber auch auf jeder unserer Flaschenseite im Herstellungsbereich.
Der Dry Gin ist eine der bekanntesten Gin Sorten. Das liegt sicherlich daran, dass der Dry Gin zu den beliebtesten Sorten gehört. Der Geschmack ist sehr klassich, da der Dry Gin immer stark Wacholder betont ist. Die Zugabe von Zucker oder Zuckersätzen ist nicht gestattet. Hingegen dürfen aber nicht-pflanzliche Aromen verwendet werden. Häufig verwendete Botanicals im Dry Gin sind Zitrusfrüchte, Kardamom oder Koriander.
Auch wenn der London Dry Gin vom Namen dem Dry Gin sehr nahe steht, so unterscheidet sich der Geschmack oft doch deutlich. Gemeinsam haben beide Sorten, das der Wacholder im Vordergrund steht. Allerdings sind künstliche Aromen beim London Dry Gin verboten. Zucker darf hier hingegen verwendet werden, ist jedoch auf 0,5g pro Liter beschränkt. Außerdem muss ein London Dry Gin mindestens 3x Mal destilliert werden. Der Alkoholgehalt muss mindestens 37,5% betragen. Auch der Basisalkohol ist beim London Dry Gin eingeschränkt und muss einen landwirtschaftlichen Ursprung haben. Auf dem Papier ist der London Dry Gin also ein sehr "natürlicher" Gin.
Der New Western Dry Gin hat mit klassischem Gin oft nichts mehr gemeinsam. Denn hier ist fast alles erlaubt und gewünscht. Vor allem ausgefallenere Aromen und Botanicals spielen hier eine Rolle, Wacholder steht im Hintergrund oder ist kaum wahrnehmbar. Daher ergibt sich hier oft ein sehr eigener Geschmack. Die Beigabe von Zucker ist nicht erlaubt, die Verwendung von nicht-natürlichen Zusatzstoffen hingegen schon.
Den Reserve Gin erkennt man oft bereits an der Farbe. Denn ein Reserve Gin nimmt als Basis meist einen Dry Gin oder ein London Dry Gin und reift diesen in einem Holzfass nach. Dadurch erhält er seine typische braune bis gold-gelbe Farbe. Whisky-, Wein-, Brandy- oder Cognacfässer werden am häufigsten verwendet. Ein Reserve Gin ist oft sehr hochpreisig, da die Lagerung sehr kostspielig sein kann. Das Aroma eines Reserve Gins ist oft sehr komplex und anspruchsvoll.
Ein Sloe Gin ist genau genommen ein Likör und kein Gin. Wie beim Reserve Gin wird auch hier als Basis meist ein Dry Gin oder ein London Dry Gin verwendet. Dieser wird dann mit Schlehenbeeren gemischt, die dem Sloe Gin seinen Namen und die typische rötliche Farbe verleihen. Nach der Mazeration werden noch min. 100g Zucker pro Liter beigemischt, um den bitteren Geschmack zu mildern. Sloe Gin Besitzt im Schnitt ein Alkoholvolumen von 30%.
Beim Old Tom Gin ist die Zuckerzugabe erlaubt und ein wichtiger Bestandteil während der Herstellung. Ein Old Tom Gin schmeckt im Vergleich zu Dry oder London Dry Gins sehr vollmundig und rund. Der Old Tom Gin ist die ursprüngliche Form des Gins, so wie wir ihn heute kennen. Er eignet sich aufgrund seines hohen Zuckergehalts sehr gut für Cocktails. Um sich Old Tom Gin nennen zu dürfen, muss der Gin mindestens 37,5% Alkoholvolumen haben.